Karola Haase (72) legt Prüfung zum 3. Dan ab
Abteilungsleiter Sandro Barbato erlangt den 5. Dan
Anlässlich seines 60jährigen Bestehens führte der 1. JJJC Dortmund am 13.10.2012 in der Halle Nord II der Anne-Frank-Gesamtschule einen Jubiläumslehrgang mit anschließender Dan-Prüfung durch. Obwohl der Termin nicht gerade günstig in den Ferien lag, nahmen rund 50 Teilnehmer am Lehrgang teil. Vom Desaster, das der Landesmeisterschaft der Masterklasse widerfuhr, blieb der 1. JJJC Dortmund glücklicherweise verschont. Das Turnier, das am gleichen Tage in Bedburg-Hau stattfinden sollte, musste wegen zu geringer Teilnahme abgesagt werden.
Einer zu geringen Teilnahme hatte die Karateabteilung aber auch durch die Gewinnung zweier hochkarätiger Karateka als Gasttrainer vorgebeugt. Die Lehrgangsleitung übernahm Rainer Katteluhn (6. Dan), Vizepräsident des KDNW (Karate-Dachverband Nordrhein-Westfalen) und Deutscher Meister im Kumite 2008. Als weiteren Gasttrainer konnte der Verein den mehrfachen Landesmeister Wolfgang Kritzler (6. Dan) verpflichten. Wolfgang Kritzler, Ehrenmitglied des 1. JJJC, hatte die Karateabteilung 30 Jahre lang geleitet, bis es ihn ins Emsland zog.

Nach der Begrüßung aller Teilnehmer durch Detlef Winkelkötter, dem stellv. Vorsitzenden des 1. JJJC Dortmund und einer Ehrung des Vereins „für besondere Verdienste in der Kampfkunst Karate“ durch den DKV (Deutscher Karate Verband), die von Rainer Katteluhn vorgenommen wurde, begann der Lehrgangsteil.

Fortan gab es selbst für hochgraduierte Teilnehmer viel zu lernen und zu trainieren. Rainer – Kumitespezialist – zeigte außer Grundtechniken auch viele komplexe Bewegungsabläufe im Bereich Freikampf. Er begeisterte immer wieder durch seine tollen Fußtechniken. Wolfgang zeigte Basistraining im Katabereich. Sein Schwerpunkt lag aber im Bunkai bis hin zum SV-Training. Beide Gasttrainer sparten nicht mit Tipps und Tricks für die Lehrgangsteilnehmer. Gegen 14.00 Uhr endete der schweißtreibende und erfolgreiche Lehrgang für die meisten Teilnehmer unter der wohlverdienten Dusche.
Danprüfung
Der sich anschließenden Danprüfung stellten sich 11 Teilnehmer, darunter gleich 6 Teilnehmer vom 1. JJJC Dortmund. 7 Teilnehmer wurden zum 1. Dan (schwarzer Gürtel), 1 Teilnehmer zum 2. Dan, 1 Teilnehmerin zum 3. Dan und 2 Teilnehmer sogar zum 5. Dan geprüft. Alle Teilnehmer konnten ihre Prüfung bestehen. Die Prüfer Katteluhn und Kritzler waren mit vielen gezeigten Leistungen sehr zufrieden.
Bei der Prüfung zum 5. Dan traffen sich zwei alte Bekannte. Für Abteilungsleiter Sandro Barbato war es ein besonderes Vergnügen zusammen mit Phong Nguyen vom SKDD e.V. geprüft zu werden, denn unter Phong und Kritzler hatte Barbato vor 30 Jahren seine Karatelaufbahn beim 1. JJJC begonnen. Nun ist solch ein Zusammentreffen schon etwas besonderes, doch ganz besonders wird es, wenn sich eine 72jährige Dame der Prüfung zum 3. Dan stellt.

Karola Haase, 72 Jahre, besteht ihre Prüfung zum 3. Dan
Monatelange Vorbereitung, 3-4-mal pro Woche hartes Training haben sich gelohnt. Karola Haase vom 1. JJJC Dortmund erlangt den 3. Meistergrad im Karate. 1994 – mit 54 Jahren – hatte Karola Haase in einer Dortmunder Zeitung eine Anzeige „Karate für Frauen über 40 Jahre im Frauen-Karate-Verein bei Elisabeth Bork“ gelesen und mit dem Karatesport begonnen. Schon das erste Training passte und Karate ließ sie nicht mehr los. Dezember 1995, die erste Prüfung zum 9. Kyu. Endlich durfte sie den Karateanzug anziehen, worauf sie über alle Maßen stolz war!
In den folgenden Jahren ging sie immer mit großer Begeisterung zum Training. Nach zahlreichen Gürtelprüfungen legte sie dann 2005 beim YU-AI in Overath die Prüfung zum 1. Dan bei Bork u. Herbst ab. 2008 folgte nach intensiver Vorbereitung mit dem jetzigen Abteilungsleiter Sandro Barbato die Prüfung zum 2. Dan in Dortmund bei Bork u. Kritzler. Nun – 2012 beim Jubiläumslehrgang des 1. JJJC Dortmund – der 3. Dan bei Katteluhn und Kritzler. Auf die Frage an Karola, warum sie denn in ihrem Alter noch Kampfsport betreibt, reagiert sie schon fast verständnislos: „Karate ist für mich der schönste Sport. Karate gibt mir so viel. Ich bleibe fitt, körperlich und geistig. Beim Training gibt es immer wieder was neues, was ich lernen kann.“
Eigentlich wollte sie nach der Prüfung zum 2. Dan zu keiner weiteren Prüfung antreten, denn der persönliche Stress ist hoch. Selbstzweifel kommen. Kann ich das überhaupt in meinem Alter noch schaffen? Der Entschluss, es doch zu versuchen, ist ihr nicht leicht gefallen – doch wer sie kennt, den überrascht das dann nicht wirklich. Als Gründe nennt sie ihre gute Gesundheit, den richtigen Verein mit den richtigen Leuten und vor allem ihren Rückhalt, den sie Zuhause bei ihrem Mann Helmut findet. „Mein Helmut …“, so beginnt mancher Satz von ihr und so muss das wohl sein, damit man so eine tolle Leistung bringen kann! Und bei dieser Unterstützung gehört der 3. Meistertitel wohl auch ein kleines bisschen „Ihrem Helmut“! Herzlichen Glückwunsch!

Gemütliches Beisammensein – Ausklang eines anstrengenden und anspruchsvollen Tages
Beschlossen wurde der erfolgreiche Lehrgang am frühen Abend im „Churrasco Grill„, einem Restaurant mit portugiesischen Gerichten und gemütlicher Atmosphäre, in der Dortmunder Nordstadt.
Weitere Fotos findest Du im hier.
Mehr über Karola findest Du hier.
Update: 17.12.2012
Die tolle Leistung von Karola Haase wird vom Verband in der aktuellen Ausgabe des Magazins „Karate Aktuell“ gewüdigt.